„Ohne Tiefengeothermie werden wir die Wärmewende nicht schaffen!“ Mit diesem Satz hat uns die badenova vollumfänglich in unserem politischen Handeln bestätigt. badenova als Zusammenschluss insbesondere vieler kommunaler Versorger engagiert sich entsprechend für die Nutzung dieser Wärmequelle. Und dies, obwohl sie damit ihren eigenen Einnahmen aus dem Gasverkauf Konkurrenz macht. Die badenova ist derzeit dabei, in drei Aufsuchungsgebieten geeignete Standorte für Tiefengeothermie zu finden, bei denen sie die Wärme nutzen möchte.
Aufgrund der engen und detaillierten Vorgaben durch die Genehmigungsbehörden sehen Geologen die hydrothermale Geothermie als sicheres Verfahren mit beherrschbaren Risiken an. Demgegenüber weisen Bürgerinitiativen auf potenzielle Gefahren hin. Dies war ein Grund, weshalb der AK Umwelt, Klima und Energiewirtschaft der Grünen Landtagsfraktion das Gespräch mit dem kommunalen Energiebetrieb badenovaWärmePLUS in Freiburg und dem Bergamt Baden-Württemberg gesucht hat. Welche Antworten erhielten wir auf unsere Fragen?
Stufen Sie die hydrothermale Geothermie als sicheres Verfahren mit beherrschbaren Risiken ein?
Antwort: Durch die Vorgaben bei der genehmigungsbehördlichen Zulassung und der bereits vielfach erfolgreich erprobten Bohr- und Betriebstechnik bei hydrothermalen Verfahren sind die Risiken als sehr gering einzuschätzen. Im Rahmen der Zulassung werden Vorgaben und Grenzwerte zum Betrieb erteilt, potenzielle Risiken dadurch schon vorab vermieden.
In Straßburg Vendenheim kam nicht die hydrothermale, sondern die petrothermale Geothermie zum Einsatz. Durch das Fracking des Grundgebirges unter hohem Druck entstanden seismische Bewegungen, die auch im Ortenaukreis als Erdbeben spürbar waren. Dieses Verfahren ist in Baden-Württemberg nicht zulässig. In Deutschland tauschen die Unternehmen ihre Erkenntnisse intensiv miteinander aus, denn: Passiert in einem Unternehmen ein Mess- oder Verfahrensfehler, trifft dies in der öffentlichen Wahrnehmung alle Beteiligten.
Wie überwacht denn das Bergamt die Bohrungen und mögliche Gefahren?
Antwort: Das geschieht durch viele sorgfältig geprüfte Genehmigungsschritte und eine fortlaufende Überwachung. Nach Prüfung erhalten die Firmen eine erste Erlaubnis zur Erkundung. Hierfür müssen sie ihre Zuverlässigkeit und Fachkunde sowie alle Sicherheitsleistungen nachweisen. Dann startet die Seismik, also die Prüfung des Untergrunds, gefolgt von der ersten Bohrung.
Die Badenova kümmert sich nicht nur um die Wärmequellen, sondern auch um deren Verteilung. Allein in Freiburg betreiben und bauen sie 23 Wärmenetze aus. Insgesamt sind erhebliche Investitionen beabsichtigt, um die Energiewende zu stemmen.
Meine Abgeordnetenkollegen Jutta Niemann, Bernd Mettenleiter und mich hat dieses lange Gespräch nochmals überzeugt: Wir sind auf dem richtigen Weg.
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