Wie ist die Ausbildungssituation in der Pflege aus Sicht von Schüler*Innen?Dieser Frage gehe ich heute mit der Staatssekretärin des Gesundheits- und Sozialministeriums Bärbl Mielich und den Schülerinnen und Schülern der Pflegeschule Sancta Maria in Bühl auf den Grund.
Wir erfahren, die Ausbildungs-Situation ist je nach Einrichtung sehr unterschiedlich. Es wird von mangelnden Einweisungszeiten berichtet, zu intensive Einsätze von Auszubildenden im dritten Lehrjahr, Arbeitsphasen ohne Unterbrechung, in denen der Schultag als Urlaubstag zur Erholung interpretiert wird.
„Es gibt viele Stellschrauben, an denen wir jetzt drehen müssen, unter anderem in der Vereinheitlichung der Ausbildung,“ sagt Bärbl Mielich. Die jahrzehntelangen Versäumnisse in der Pflege müssten aufgearbeitet und geändert werden, das sei klar. Die Grün-geführte Landesregierung arbeite seit mehreren Jahren mit Initiativen im Bundesrat an der Änderung der Pflegeversicherung, das sei eine der Stellschrauben, weil sich hier auch die Möglichkeiten der Entlohnung im tariflichen Bereich ergäben.
Die Bundesregierung sei da überhaupt noch nicht bereit, aber „unsere Basis in den Ländern werde da immer breiter für einen Sockel-Spitze-Tausch in der Pflegeversicherung“, so die Staatssekretärin. „Pflegekräfte müssen sich als wertvoller Teil der Gesellschaft fühlen und das auch bei der Bezahlung deutlich spürbarer erfahren,“ sagt Bärbl Mielich dazu.
Schulleiter Manuel Benz ist stolz auf die Leistungen seiner Schülerinnen und Schüler, der sowohl den Abstand von Ärzten und Pflegepersonal in der Wertschätzung wie auch in der Bezahlung als viel zu groß empfindet. In der Corona-Hochzeit hätten diese jungen Menschen in vielfältigster Manier Großes geleistet, in von der Infektion betroffenen Einrichtungen gearbeitet oder waren teilweise selbst infiziert. Für seine Schülerinnen und Schüler wünsche er sich, dass sich mehr und längerfristige Perspektiven für eine Berufslaufsbahn ergäben, statt sich am Ende der Ausbildung ausgebrannt zu fühlen.
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