Früher musste die Gerberei Gmelich und Söhne Lederfabrik GmbH aus Großbottwar das bei der Lederverarbeitung entstehende Abfallprodukt Leimleder bis nach Holland „entsorgen“. Seit 11 Jahrens ist eine Verwertung in der nur 800 Meter entfernten Biogasanlage (BGA) der Großfamilie Fink gesichert, die 2012 als Co-Fermentationsanlage in Betrieb ging. Mit dieser BGA kann ein Kreislauf der Stoffströme seit diesem Zeitpunkt regional geschlossen werden, anstelle von internationalen Transportbewegungen! Das ist Bioökonomie im besten Sinne! Auch der Wärmebedarf der Firma Gmelich und Söhne kann aus den Blockheizkraftwerken (BHKW’s) der Biogasnutzung umweltfreundlich gedeckt werden.
Die Inputstoffe zur Biogasproduktion bestehen in der BGA Fink zu rund 1/3 aus Pferdemist, zu 1/3 aus Leimleder der Firma Gmelich und Söhne und zu ca. 1/3 aus Schweinegülle, Trester, Getreideausputz und darin enthalten, weniger als 15% aus nachwachsenden Rohstoffen (NaWaro)-Silage (Mais, GPS, Gras), dies aber abnehmend durch Ersatz z. B. durch erste Versuche mit Maisstroh.
Erschreckt hat mich der bürokratische Aufwand, den die Betreiberfamilie leisten muss, wenn sie das Gemisch verändern möchte. An dieser Stelle werde ich nachhaken, ob dies nicht einfacher geht.
Zusätzlich zu dieser Regionalisierung des Stoffkreislaufes durch vermiedene Transportenergie und Transportemissionen sowie Wärme aus umweltfreundlicher BGA-Nutzung, sind die rund 3.200 t CO2-Einsparung pro Jahr aus der Stromproduktion eine schöne Ergänzung.
Gerne bin ich zur Auszeichnung des Familienbetriebes des Landwirtes Jürgen Fink (Fink Energie GmbH & Co KG) zur „Biogasanlage des Monats“ durch die Plattform Erneuerbare Energien Baden-Württemberg gekommen. Der Besuch der vermutlich einzigen Lederverarbeitungsfabrik in Baden-Württemberg war ebenfalls sehr interessant und lehrreich.
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